Macht hoch die Tür, die Tor macht auf

Gefertigt von Nona, Johanna, Larissa, Maximee und Raphaela, Kita Bovenden

Innehalten Maria - öffnet ihr Herz und die Tür für Gott
Auf dem Weg zur Heiligen Nacht leuchten uns Kerzen. Sie laden uns ein, in dunkler Zeit in sich zu gehen, damit wir in uns das göttliche Lebenslicht finden. Eine merkwürdige Ausdrucksweise: in sich gehen. Mir fallen die beiden Berliner ein, die sich ihr Lebensleid klagen. „Mensch, Justav, jeh in dir“, sagte da der eine. Und Gustav antwortete: „War ik schon; och nischt los“.
In den Adventsliedern gibt es für das In-sichgehen ein schönes Bild. Es heißt: sein Herz bereiten. Das Herz ist auch Sinnbild für all unsere Empfindungen, für all unsere innere Kraft geworden. Maria öffnet ihre Herzenstür, an die Gott behutsam anklopft, und gewährt ihm Einlass.
Maria, die junge Frau aus Nazareth, fast noch ein Mädchen, sie wird von Gott angesprochen. „Sei gegrüßt, du Begnadete“, und der Engel fährt mit den Worten fort: „Fürchte dich nicht, Maria. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären." Göttliches und Menschliches sollen sich in ihr verbinden. Der Himmel küsst die Erde. Dass Gott nicht nur im Himmel, sondern mitten unter uns weilt, dieser uralte Traum der Menschen soll mit ihrem Kind Wirklichkeit werden. Maria eröffnet ihr Herz und sagt zu dieser unglaublichen Verheißung Ja. Sie nimmt es mit menschlicher mütterlicher Liebe an.
Aber mit ihrem Ja beginnt ein langer Weg, der so gar nicht gerade läuft. Der beschwerliche Weg nach Bethlehem, die Geburt im Stall, ein Kind, das nicht die gewöhnlichen Wege geht und sich schon mit 12 Jahren von der Familie abgrenzt, um als Erwachsener heimatlos herum zu ziehen und die Botschaft vom Gottesreich zu verkünden. Und am Ende steht sie – unterm Kreuz. Maria bleibt Mutter lebenslang, auch in dunklen Stunden.
Wer sich innerlich auf die Geburt Jesu vorbereitet, die Dunkelheit des Lebens erträgt, weil Gott ihn trägt, in dessen Herz ist Gott eingezogen.
In Maria, so glaube ich, kam Göttliches und Menschliches wirklich zusammen, denn sie hat ihr Herz geöffnet für Gott. Durch Maria wird Gottes Wort Fleisch, wie Johannes es beschreibt. Aber Maria steht nicht für sich, sondern sie steht für die Menschheit als Ganzes. An ihr können wir ablesen, was Gott mit uns vorhat. In ihr kündigt sich an, dass Himmel und Erde fortan nicht mehr getrennt sind. Das heißt aber, dass uns allen die Zusage Gottes gilt: Wir sind erwählt, durch uns soll Jesus zur Entfaltung kommen. Maria vertraute der Verheißung Gottes. Ignatius von Loyola hat diesen Gedanken so ausgedrückt.
Jungfräulich glauben heißt, alles von Gott zu erwarten, mütterlich glauben heißt, dass alles von uns und unserem Handeln abhängt und wir nicht in frommer Passivität die Verantwortung abgeben dürfen.
Von Maria können wir lernen, damit Träume Realität werden.
Pastor Uwe Völker

Beste Nebenrolle Josef
An die Herzenstür Marias hat Gott behutsam angeklopft, damit sie sich öffnet und ihm Einlass gewährt. Aber wie ist das nun mit Josef? Ist er Statist oder ein fürsorglicher Vater, der auf Gott vertraut?
Josef wird auf vielen Weihnachtsbildern etwas abseits platziert, er wirkt unbeteiligt. Wenn man sich überlegt, wie man eine Krippe aufbaut, kommt er eben neben Maria. Aber eigentlich hat er keine große Rolle, keine Bedeutung. Er steht nur herum. Die Hirten, die Weisen, Maria, alle sind in Bewegung.
Im Gesangbuch kommt Josef ein einziges Mal vor. Im Lied „Ihr Kinderlein kommet" heißt es: „Maria und Josef betrachten es froh“, sonst gibt es keine Erwähnung.
Wer war dieser Josef? Von Beruf war er Bauhandwerker. Die Bezeichnung „Zimmermann“ entstand erst im Mittelalter. Seine familiären Wurzeln lagen in Bethlehem. Möglicherweise hatte er dort noch Grundbesitz, aber er übte seinen Beruf in Nazareth aus. Dort war er mit einer jungen Frau namens Mirjam (lateinisch: Maria) verlobt.
Als er erfährt, dass Maria schwanger ist, glaubt er, sie sei fremdgegangen. Aber er verstößt sie nicht. Josef wird „gerecht“ genannt und lebt nach dem Gesetz. Er hätte Maria anzeigen können und sie wäre gesteinigt worden oder er hätte ihr einen Scheidebrief ausstellen können und sie wäre geächtet worden. Aber Josef will keins von beidem. Maria liegt ihm am Herzen. Er hatte sogar vor, Maria heimlich zu verlassen, aber Gott greift ein. Ein Engel klärt Josef im Traum auf: „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen, denn das Kind, das sie erwartet, ist vom heiligen Geist“. Welcher Mann würde aufgrund eines Traumes so handeln wie Josef?
Josef vertraut Gott und übernimmt die Verantwortung als Vater. Er gibt dem Kind den Namen, denn dies fiel in die Zuständigkeit des Vaters und er zieht ihn auf. Jesus wird damit in den Stammbaum von David eingefügt. In Bethlehem folgt Josef wieder der Stimme Gottes, die ihn auffordert, das Kind nach Ägypten in Sicherheit zu bringen und später wieder zurück zu bringen, aber nicht nach Judäa, sondern nach Nazareth. Josef vertraut Gott und trägt so seinen Teil zur Geschichte Gottes mit uns Menschen, zur Heilsgeschichte bei.
Auch wenn sich die Spuren Josefs im Dunkeln danach verlieren: Von Josef kann ich lernen, ein Ja zu finden zu dem Platz, an den mich Gott stellt, auch dann, wenn es mal eine Nebenrolle ist. Für Gott ist sie aber wichtig. Wer sein Herz für Gott öffnet und ihm vertraut – so wie Josef – der sollte doch einen Oscar für die beste Nebenrolle in der Weihnachtsgeschichte bekommen.
Pasor Uwe Völker

Die Hirten waren die Ersten
Hirten waren keine angesehenen Menschen. Sie besaßen das, was in ihrer Hirtentasche war und einen Hirtenstab als Arbeitsgerät. Nachts schliefen sie in einem Zelt oder unter freiem Himmel. Ein Haus besaßen sie nicht.
Trotzdem oder gerade deshalb werden Gott und Jesus auch als Hirten bezeichnet. Denn Hirten waren arm an irdischen Gütern, hatten aber eine große Verantwortung über viele Lebewesen. Sie mussten die Schafe mit genügend Essen und Trinken versorgen, sie beschützen und wiederfinden, wenn sie sich verlaufen hatten, und kranke Tiere gesund pflegen.
So waren sie von Gott auserwählt worden, die Ersten zu sein, die die frohe Botschaft erhalten sollten.
Sie machten sich auf den Weg und fanden Jesus, genau, wie die Engel es gesagt hatten.
Mitten in einer sehr dunklen Nacht wurden die Hirten von hellem Licht und Engelsstimmen geweckt. „Fürchtet euch nicht!“, riefen diese, bevor sie den Hirten erklärten, dass sie den angekündigte Messias in Windeln gewickelt in einer Krippe finden würden.
Carmen Sommerfeld

Ochs und Esel
Wer auch immer zur Weihnachtszeit eine Krippe aufbaut, ist mit diesen beiden vertraut: Der Ochse und der Esel sind ein elementarer Bestandteil des Ensembles in Bethlehems Stall. Ihre Anwesenheit ist aber alles andere als selbstverständlich – denn keiner der vier Evangelisten erwähnt die zwei.
Woher also stammt die Überlieferung von den beiden tierischen Zeugen von Christi Geburt? Die Antwort findet sich nicht in biblischer, sondern in frühchristlicher Zeit. Im apokryphen Pseudo-Matthäus-Evangelium des Konstantin von Tischendorf aus dem siebten Jahrhundert findet sich diese Ausschmückung der Geburtsgeschichte Jesu:
„Am dritten Tag nach der Geburt des Herrn verließ Maria die Höhle und ging in einen Stall.
Sie legte den Knaben in eine Krippe, und ein Ochse und ein Esel beteten ihn an. Da ging in Erfüllung, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist:
„Es kennt der Ochse seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn.“
Es erscheint naheliegend, welche Bedeutung die besagte Stelle bei Jesaja (Jes 1,3) hat: Die beiden scheinbar dummen Tiere sind die ersten, die die Ankunft des Heilands in unserer Welt bemerken, während der Mensch mit seinem Intellekt nicht oder zumindest nicht unmittelbar in der Lage ist, den Gottessohn zu erkennen; es muss den Menschen erst durch die Engel von ihm berichtet werden. Das göttliche Kind, so könnte man argumentieren, kann man nur mit gleichsam kindlichem Gemüt erkennen.
Von den Kirchenvätern wiederum wurde das Zitat aus dem prophetischen Buch etwas differenzierter ausgelegt, und zwar so: Der Ochse stehe für das Volk Israel, der Esel dagegen für die Heiden. Während das Judentum zwar den einen Gott anerkenne, wolle es nicht erkennen, dass er in Gestalt eines Kindes in die Welt gekommen ist. Die Heiden aber wendeten sich, gleich dem treuen Esel, dem wahren Glauben zu. Aus heutiger Sicht kann man es im Horizont des jüdisch-christlichen Dialogs so interpretieren, dass beide, Juden wie Christen, zum Volk Gottes berufen sind. Und schließlich können Ochs und Esel auch für die typischen Tugenden Jesu Christi stehen: Der Esel als demütiges und dienendes Tier und der Ochse als alttestamentarisches Opfertier verweisen so beide auf die Kreuzigung.
All dies ist im Laufe der bildlichen Überlieferung in den Hintergrund getreten. Aber auch heute noch berührt es uns merkwürdig, dass die Tiere im Stall, die doch nichts von Sündenfall und Erlösung wissen können, die ersten sind, die den Heiland sehen. Vielleicht erklärt das auch die anhaltende Begeisterung für Ochs und Esel im Krippenspiel.
Tim Kangro

Die Weihnachtsfeste meines Lebens
Fotos von den ersten Weihnachtsfesten meines Lebens gibt es keine, aber die Erinnerung an einen Teddy, den ich lange gehabt habe: Brummi.
Mit fünf Jahren saß ich am Abend bei meiner Oma auf dem Schoß. Das alte, große Radio brummte leise, während die Röhren warmliefen, und wir hörten Weihnachtsgrüße aus aller Welt. Dabei warteten wir auf den Opa, der noch in der Kirche war – im Chor, zum Singen.
Mein sechstes Weihnachten war bestimmt von einem Geschenk, eine der Neuheiten aus dem Spielzeugladen unserer kleinen Stadt. Oft hatte ich sie im Schaufenster gesehen: Eine echte und große und bunte Blechbahn. Ich konnte vor Aufregung kaum etwas essen und versuchte, einen Blick in die gute Stube zu werfen, wo der geschmückte Baum stand und unsere bunten Teller. Darunter die Geschenke, dieses eine große, das im Packpapier, war es das Ersehnte? Es war und ich war überglücklich.
Als ich ungefähr zehn Jahre alt war, hatten wir für drei Jahre einen Gast am Tisch. Für ihn wurde sogar der traditionelle Speisezettel geändert: Er aß mit uns Kartoffelsalat und Würstchen. „Lass gut sein, Wolfgang. Sei nicht böse, dass wir nicht alleine sind, aber jetzt ohne seine Frau macht er sich doch nichts alleine zurecht für diese Heilige Nacht“, erklärte mir meine Großmutter.
Mit vierzehn, fünfzehn Jahren, in der Pubertät, wurde es mir schwierig, Weihnachten zu feiern. Ich fand das Fest so sentimental und meine beiden alten Großeltern so schrecklich. In diesen Jahren bin ich Heiligabend viel spazieren gegangen; manchmal fühlte ich mich mit meinen vielen Fragen an das Leben sehr allein.
Im Studium, in Hannover, da wollte ich unbedingt das erste Jahr mit einigen Mitstudenten zusammen feiern. Kein Weihnachtsessen mit Honigkuchentunke und schlesischer weißer Wurst mehr, sondern Käsenudelauflauf (vegetarisch) und ohne Geschenke. Am 24. Dezember nachmittags fuhr ich nach Hause, zu den Großeltern. Heiligabend ging ihr Recht vor und trennte auch Freundschaften. Und nach Neujahr erfuhr ich: Meine Mitstudenten waren auch alle daheim gewesen.
Mit Beginn meines Berufes wurde die Zeit knapp. Manchmal kam ich erst sehr spät nach Hause, war zu müde, um noch lange zu sitzen. Heute feiere ich Weihnachten so, dass es mir viel Freude bringt. Meine Geschenke packe ich wirklich erst spät am Heiligabend aus. Ganz spät, gegen 1 Uhr, wenn ich aus dem letzten Gottesdienst nach Hause komme, ist Bescherung. Beide Weihnachtstage sind voller Besucher und Gottesdienste, und die Zeit bis Silvester empfinde ich immer noch wie eine Märchenzeit der Muße und Besinnung.
So verändert sich unsere Art, Weihnachten zu feiern – mit unserer Familiensituation, mit unserem Alter. Wir erleben viele Weihnachten, die ganz verschieden sein können. Doch die Botschaft des Weihnachtsfestes bleibt immer gleich:„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“
Diakon Wolfgang Ziehe

Meine guten Vorsätze…
Jedes Jahr ist es dasselbe Spiel: In den Tagen zwischen den Jahren ziehe ich Bilanz und fasse neue Ziele ins Auge. Neujahr ist voll von guten Vorsätzen - und vergessen sind sie dann auch schnell wieder. Was steht nicht alles auf meiner Liste: weniger Stress, mehr Bewegung, eine gesündere Ernährung und mehr Zeit für Freunde und Bekannte, mehr Zeit für das Wesentliche im Leben. Doch warum versuche ich eigentlich immer wieder zum Beginn eines neuen Jahres mein Leben umzukrempeln? Und warum scheitere ich damit in schöner Regelmäßigkeit?
„Der Geist ist willig, aber die menschliche Natur ist schwach“, das hat schon Jesus im Zusammensein mit seinen Jüngern festgestellt. Wir haben ja gute Vorsätze, doch es ist fürchterlich schwer, sich wirklich zu ändern. Wenn wir es mal anpacken wollen, dann gleich richtig. Dann soll es gleich der große Wurf werden.
Eigentlich wären wir gern perfekt. Vielleicht nicht ganz, aber doch ziemlich. Und so hecheln wir alle Jahre wieder unserem Idealbild von uns selbst hinterher. Sind ungnädig mit uns selbst und unbarmherzig mit den anderen. Die sollten dann doch wenigstens funktionieren und keine Fehler machen. Aber auch die sind bloß Menschen.
Hin und wieder ein Blick in die Bibel könnte da zur Entspannung beitragen. Denn wer die alten Geschichten (auch die scheinbar bekannten) aufmerksam liest, stellt bald fest, dass da auch bloß Menschen mit Macken und Fehlern am Werk sind. Mose stottert, Jona läuft weg, Saul ist jähzornig und David will zu seinem Harem unbedingt auch noch die Frau des Nachbarn haben. Auch die Jünger Jesu sind keine Heiligen: Petrus nimmt den Mund gern voll, die anderen streiten sich, wer der Wichtigste ist, und Judas verrät seinen Meister Jesus.
Doch gerade mit solchen fehlerhaften Menschen bringt Gott die Welt weiter. Für ihn sind wir trotz unserer Macken liebenswert und wertvoll. Wenn wir, so wie wir sind, für Gott gut genug sind, warum sollten wir dann mit uns selbst ungnädig und mit den anderen unbarmherzig sein?
Alles Gute zum Jahreswechsel!
Diakon Wolfgang Ziehe

Gedanken über Epiphanias
Ostern ist das älteste, Epiphanias das zweitälteste christliche Fest.
Lange, bevor man begann, Weihnachten zu feiern, wurde Epiphanias in der christlichen Kirche im Osten als Feiertag begangen. In vielen Regionen endet mit diesem Fest die Weihnachtszeit und Baum und Krippe werden abgebaut. Bei den meisten beginnt dann das neue Jahr mit seinen Vorhaben, seinen Aufgaben oder auch Sorgen. Schön wäre es, wenn wir den Glanz des Weihnachtsfestes auch mit in das neue Jahr nehmen könnten. Der Blick auf die Heiligen Drei Könige mag uns dabei helfen:
Die Heiligen Drei Könige waren die Weisen aus dem Morgenland, von denen das Matthäusevangelium berichtet. Zahlreiche Legenden und Kommentare erzählen das von Wundern erfüllte Leben der drei Weisen. Aus der Zahl der Gaben Myrrhe, Gold und Weihrauch schloss man im dritten Jahrhundert auf die Dreizahl. Gold ist dabei ein Zeichen für die Huldigung. Das wertvolle Weihrauchharz verweist auf die Göttlichkeit des Jesuskindes. Myrrhe, ein sehr bitteres Baumharz, steht für eine heilende Wirkung.
Noch heute weit verbreitet ist in der katholischen Kirche der Brauch der von Haus zu Haus ziehenden Sternsinger, die um eine Gabe bitten und das Haus segnen. Dabei werden die jeweilige Jahreszahl und die Initialen C + M + B (Christus mansionem benedicat, Christus segne das Haus) an die Haustür geschrieben. Damit soll das Böse abgehalten werden. Manchmal wird diese Abkürzung auch mit den Initialen der Namen der Heiligen Drei Könige in Verbindung  gebracht: Caspar, Melchior und Balthasar.
Die Weisen aus dem Morgenland haben geträumt von etwas Neuem und viel in ihre Suche investiert. Sie folgten dem Stern. Und was sie im Stall von Bethlehem fanden, war nichts Fertiges, sondern etwas, was im Werden begriffen ist: ein kleines Kind. Aber sie sind nicht umgekehrt und haben etwa gesagt: „Bloß ein armseliges Kind.“ Nein, sie haben begriffen, dass es mit diesem Kind etwas Besonderes auf sich hat. Sie haben genau hingeschaut. Und sie haben etwas gespürt.
So ist es auch mit dem neuen Jahr 2017. Es ist noch im Werden, erst wenige Tage alt. Es hat es nötig, dass auch wir wie die Weisen gut hinschauen. Auf die Menschen, denen wir begegnen, auf Situationen, in die wir kommen, auf unsere Träume. Es ist der Blickwinkel, auf den es ankommt. Wer genau hinschaut, entdeckt Dinge, die ansonsten im Verborgenen bleiben.
Diakon Wolfgang Ziehe

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